Die Gelenke tun weh, die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt, und doch nehmen in frühen Stadien der Erkrankung viele Menschen die Arthrose nicht all zu ernst. Denn wenn die Schmerzen wieder nachlassen, gehen viele nicht zum Arzt – so schlimm ist es ja nicht, so ist oft die Haltung. Doch das kann ein großer Fehler sein, denn je früher Arthrose behandelt wird, desto länger lassen sich die Gelenke beweglich halten. Mit der richtigen Bewegung und Trainingstherapie ist es gerade im frühen Stadium leicht, gute Erfolge bei der Behandlung der beginnenden Erkrankung zu erzielen.

Die Faktoren, die zu einer Arthrose führen können, sind so vielfältig wie die Menschen, die es betrifft: Es kann sich um Stoffwechselstörungen, um eine Infektion, eine Verletzung oder auch um Entzündungsprozesse handeln, die die Knorpel in den Gelenken beeinträchtigen. Wichtige Auslöser sind Fehl- oder Überbelastungen, zum Beispiel als Folge von zu einseitigen Bewegungen bzw. nicht Bewegung. Und es wichtig zu wissen, dass Arthrose in jedem Gelenk auftreten kann. Besonders häufig sind dabei Wirbelsäule, Hüfte und Knie betroffen. Es ist tatsächlich eine durchaus weit verbreitete Erkrankung, nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga leiden etwa fünf Millionen Deutsche an dieser Gelenkkrankheit.

 

Schon bei den ersten Symptomen reagieren statt zu warten!

Erstaunlich ist, dass manche Menschen selbst in jungen Jahren bereits Arthrose bekommen – neueste Ergebnisse aus der Therapie lassen vermuten, dass dabei das geringe Bewegungsprofil der Menschen (vor allem in den Industrienationen) eine erhebliche Rolle spielt.

Daneben können Fehlstellungen wie X-und O-Beine oder nicht verheilte Verletzungen die Gelenke diese Erkrankung hervorrufen. Letztlich kann man aus der aktuellen medizinischen Sicht sagen, dass von der ersten Schädigung bis zur eigentlichen Arthrose oft viele Jahre vergehen, in denen der Patient häufig gar keine Schmerzen verspürt. Deshalb ist auch die Frühdiagnostik so schwierig, aber eben auch so wichtig.

Bislang gibt es auch noch kein Medikament und keine chirurgische Therapie, um die Arthrose ernsthaft zu stoppen. Ein vielversprechender Ansatz ist derzeit die richtige Mobilisation der betroffenen Gelenke. Durch eine individuelle, regelmäßige Beübung des Gelenkes lösen sich die zu festen Weichteilstrukturen, erhöht sich der Stoffwechsel und der Knorpel kann wieder ernährt werden.

Die richtige Bewegung unter Anleitung von Fachleuten und eine gut geplante Trainingstherapie können jedoch bei einer Früherkennung eine Menge verbessern, Symptome lindern und den Verlauf positiv beeinflussen.

 

Erfolgsversprechend: Arthrose schon im Frühstadium therapieren

Ist eine Arthrose etwa durch eine Röntgenaufnahme erkannt, sollte umgehend eine Therapie in Gang gesetzt werden. Je nach Krankheitsstadium sind auf dem Röntgenbild eine Gelenkspaltverschmälerung (Knorpelverlust), eine Verdichtung des Knochens in Knorpelnähe oder gar Knochenauswüchse erkennbar. Dann empfiehlt es sich, eine gezielte Physiotherapie zur Entlastung des Gelenkes anzufangen. Da der Gelenkknorpel keine eigenen Blutgefäße enthält, wird er über die sogenannte Gelenkflüssigkeit ernährt. Die „Nahrungszufuhr“ funktioniert aber nur, wenn das Gelenk auch richtig bewegt wird – man kann das gut mit einer Art Pumpsystem vergleichen. Das macht deutlich, dass die Erhaltung der Beweglichkeit ganz wichtig ist. Geht man die Erkrankung entsprechend rechtzeitig an, so lässt sich mit einer maßgeschneiderten Behandlung mit Physiotherapie das Fortschreiten der Arthrose erkennbar Positiv zu beeinflussen und vor allem die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.

Ganz klar ist Folgendes: Schonen ist die falsche Strategie!