Und was bei Gelenkschmerzen wirklich hilft!
Massagen werden von dem meisten Menschen als angenehm empfunden, sie werden gerne zur Entspannung genommen – doch wie sieht es mit der medizinischen Wirkung dabei aus? Heutzutage bieten Physiotherapeuten oft ganz unterschiedliche Formen der Behandlung an: Von der klassische Massage, über Bindegewebsmassage, bis hin zu Fußreflexzonentherapie, Ayurveda-Massage und, und, und. Je nach Weltbild sollen die „heilenden Hände“ gegen ganz bestimmte menschlichen Leiden helfen. Aber ist das nicht nur „Wellness“ und nicht wirklich die Hilfe bei Schmerzen und Bewegungsproblem, die man braucht?
Unstrittig ist heutzutage, welche Effekte vor allem traditionelle Massagen im Körper erzielen können: Sie steigern die Durchblutung, versorgen die behandelten Regionen besser mit Nährstoffen, lösen Verklebungen zwischen Gewebeschichten (Faszien), bauen Lymphflüssigkeit ab, entspannen die Muskulatur, lindern Schmerzen, beruhigen den Patienten insgesamt. Doch welche Leiden und Krankheiten mit Hilfe von Massagen nachweislich gebessert oder gar geheilt werden können, darüber streiten sich manche Mediziner bis heute.
Individuelle Betreuung in der Physiotherapie besonders wichtig
Wie stets gilt im Bereich der Massage und ebenso wie in der gerätegestützten Physiotherapie, dass kein Mensch wie der andere ist. Fachleute müssen letztlich individuelle Lösungen finden. Eine aktive, sportorientierte Mobilisierung kann dann genauso gut und nützlich sein wie das Streichen, Kneten, Reiben, Klopfen und Dehnen oder die Nutzung von Geräten.
Es wird deutlich, dass bei ernsthaften Schmerzen, Störungen der Beweglichkeit usw. eigentlich eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsansätzen die sinnreiche Vorgehensweise ist. Hat der Arzt eine entsprechende Verordnung ausgestellt, so sind danach staatlich geprüfte Masseure und Physiotherapeuten an der Reihe. Diese entscheiden dann vor Ort, was für ihre Patienten die richtige Lösung ist – können mit ihrer Ausbildung und Erfahrung abklären was am besten ist.
Der therapeutische Effekt
Prof. Wolfgang Rüther, Direktor der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und ärztlicher Leiter der dortigen Berufsfachschule für Physiotherapie bringt das Spannungsfeld noch mal auf den Punkt: „Massagen haben bei Rückenschmerzen kaum einen therapeutischen Effekt. Die klassische Muskelmassage ist heutzutage als Heilmittel fast bedeutungslos.“ Es fehle einfach die Evidenz, also der Nachweis, dass Massieren den Patienten tatsächlich hilft, so der Fachmann. „Für eine langfristige Besserung bei starken Rücken-, Schulter- oder Nackenschmerzen muss der Kranke seine Körperhaltung verbessern, bestimmte Muskeln trainieren oder eventuell sogar seine Lebensführung überdenken.“ Sportler profitieren zum Beispiel von einer Massage, die ihre Muskulatur optimal auf einen Wettkampf vorbereitet, während ein schmerzgeplagter Handwerker oder Büroarbeiter einfach grundsätzlich andere Bedürfnisse hat.
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